Marlon Hammer

Hat man früher vielleicht irgendwo eine Zigaretten-Schachtel aus dem Automaten gebunkert oder sich abends noch kurz auf die Straße zu den anderen gestohlen, gibt es im Leben von Marlon Hammer auch ganz andere Dinge, die der 17-jährige Musiker aus Bochum vor seinen Eltern geheim gehalten hat: „Es gab da so ein Lied, das war damals noch mit englischem Text“, holt er aus. Jedenfalls habe er damals einen seiner ersten eigenen Songs auf der Gitarre gespielt, und „da sagte meine Ma: ‘Schönes Lied! Was ist das?’ Ich wollte aber nicht sagen, dass es von mir war – und dann habe ich halt erzählt, der Song sei von so einer Band, die ich bei YouTube entdeckt hab. Und sie hat danach echt die ganze Zeit dieses Lied im Ohr gehabt.“

Während er wenig später beim Abendessen das Geheimnis lüften und somit sein Coming-out als Songwriter besiegeln sollte, ist viel passiert im Leben von Marlon seit jenem ersten Ohrwurm-Inception-Moment. Er hat viel Papier unter sich gelassen, nonstop an seinen Skills gearbeitet, Jahrzehnte der Musikgeschichte auf sich wirken lassen, sich mit der Ästhetik von Filmklassikern, mit Rap-Flows, mit Verstärker-Sounds befasst. Hat gelernt, dass er sich auf Deutsch besser ausdrücken kann. Sich neben der Gitarre auch das Klavierspielen beigebracht. Und nicht selten geschwitzt in der Fußgängerzone, wo er schließlich auch – ganz klassisch – entdeckt werden sollte …

„Ich hab echt megajung schon angefangen, Straßenmusik zu machen – und das Witzige ist: Bis heute ist die Straße der Ort, wo ich am meisten aufgeregt bin. Und genau sollte Marlon dann im Spätsommer 2019 vom Produzenten Markus „Eki“ … entdeckt werden: ‚und dann stand da plötzlich der Eki mit Kind und Kegel. „Ich weiß noch, dass ich da gerade ‘Don’t Look Back In Anger’ gespielt hab“. Den Notizzettel mit „Musikproduzent“ und seiner Nummer hat er immer noch, erzählt Marlon.

MARLON HAMMER
„BOCHUM 2“

VÖ: 07.10.2022

„Ich bin sehr picky, was Reime angeht.“ 

Per Geburtsort automatisch in der Tradition von Pop-Lokalheld Grönemeyer („‘Bochum’ wird hier andauernd irgendwo gesungen. In Schulen, in Vereinen, man singt es immer.“), ist das Thema Wortwahl/Lyrics eine extrem große Baustelle für den fast fünf Jahrzehnte jüngeren Bochumer. „Hier liegen wirklich immer ein paar Berge Papier“, erzählt er und beschreibt „Tabellen und Mindmaps und Notizen über Wortreihenfolgen“, die von Casper und Rio Reiser, Bausa inspiriert sein können („eher vom Flow her“).

„Songwriting ist heute sonst zu beatlastig.“

Ausgangspunkt ist für den Songwriter in der Regel eine Akkordfolge, „und mit der Melodie habe ich dann gleichzeitig eine Zeile im Kopf. Ist schon eine sehr altmodische Herangehensweise“, findet Marlon, der sich durchaus in der Tradition klassischer Singer/Songwriter verortet – „früher hätte man wohl Liedermacher gesagt“.

Dass er absolut kein Problem damit hat, in der Tradition von Herbert Grönemeyer verortet zu werden, beweist der augenzwinkernde Titel seines ersten EP-Statements – „Bochum 2“. Marlon findet ihn einfach passend, schließlich gehe es um die „neue Generation von einem, der nachdenkt über seine Texte“. Die Titel-Idee kam dem renommierten Producer Moses Schneider, mit dem Marlon zwar bereits auf den vier Songs der EP immer neue Facetten ins Spiel bringt, es aber durchweg „handgemacht, sehr roh, in gewisser Weise“ klingen lässt. Live (in Bochum) eingespielt und mit Overdubs finalisiert, finden sich frühe Kompositionen wie „Kennt ihr das“ (mit 14 geschrieben) genauso wie das ganz neue „24/7“ auf der EP, das zwar analog entstanden ist (erst auf Papier, später live-to-Tape), aber „vom Online-Kennenlernen handelt.“

Auch das erste Album, das für ihn als GenZ-Vertreter immer noch den ultimativen Formatrahmen darstellt, existiert in seinem Kopf längst. „Ich weiß schon den Plot des Albums, wenn man das so sagen kann.“ Bevor der erste Trailer weitere Hinweise zur Debüt-LP gibt, darf Marlons Ausnahmestimme schon auf der Prequel-EP die Hauptrolle spielen: „Bochum 2“ erscheint am 07.10.2022.

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Fotos: Leif Osthoff